Schädlinge an Zimmerpflanzen oder Nutzpflanzen sind immer ein großes Ärgernis. Sobald du feststellst, dass deine Pflanzen von der Weißen Fliege befallen sind, solltest du rasch handeln. Je eher du dem Blattschädling den Kampf ansagst, desto geringer ist der Schaden an deinen Pflanzen. Informiere dich hier darüber, wie du die Weiße Fliege bekämpfen kannst.
Was sind Weiße Fliegen überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
Im Volksmund ist der Blattschädling auch als „Weiße Kohlfliege“ bekannt. Das rührt daher, dass dieser Schädling laut Mythen vor allem Kohlpflanzen bevorzugt. Bei genauer Betrachtung handelt es sich hierbei nicht um eine Fliege. Aus biologischer Sicht wird der Schädling der Überfamilie Mottenschildläuse zugeordnet und in die Unterordnung der Blattläuse eingestuft. Weltweit sind rund 1.100 verschiedene Arten bekannt.
Weiße Fliegen werden zwischen ein und drei Millimeter groß. Die weiblichen Tiere legen die Eier an der Blattunterseite ab. Daraus schlüpfen die Larven, welche sich wiederum zu der typischen Form der Fliege verpuppen.
Die Lebenserwartung des Insekts liegt zwar nur bei vier Wochen. In dieser Zeit jedoch legt ein Weibchen bis zu 500 Eier! Das erklärt eindeutig das rasante Ausbreiten des Schädlings.
Die Mottenschildlaus ernährt sich vom Pflanzensaft. Dafür dringt sie in das feine Gewebe der Blätter ein und versorgt sich mit wichtigen Nährstoffen. Da die Weiße Fliege den im Pflanzensaft enthaltenen Zucker nicht verwerten kann, wird dieser ausgeschieden. Das sorgt dafür, dass sich die Blätter klebrig anfühlen. Fachleute sprechen hier vom sogenannten Honigtau.
Befall durch die Weiße Fliege – das sind die ersten Anzeichen!
Auf den ersten Blick ist es mitunter schwer zu erkennen, ob eine Pflanze von Schädlingen befallen ist oder nicht. Du solltest daher regelmäßig einen kritischen Blick auf die Blattunterseite deiner Schützlinge werfen. Dort ist der bevorzugte Platz, an dem die Weibchen die Eier ablegen und sich dann später die Fliegen in großer Zahl ausbreiten können. Eine Berührung der Pflanze, welche bereits mit erwachsenen Insekten infiziert ist, führt dazu, dass die Weiße Fliege zunächst davon fliegt. Allerdings in kürzester Zeit zu der Pflanze wieder zurückkehrt.
Anzeichen für den Befall:
- Larven sind als helle weiße Punkte an der Blattunterseite zu erkennen.
- Bei Berührung fliegen erwachsene Insekten zunächst von der Pflanze weg.
- Die Blätter zeigen auf der Oberseite gelbe Punkte.
- Im Laufe der Zeit verfärben sich die Blätter und fallen ab.
- Blätter und Stiele der Pflanzen sind von Honigtau überzogen.
Sobald du diesen Schädling ausgemacht hast, heißt es unverzüglich handeln. Die Weiße Fliegen zu bekämpfen ist kein Hexenwerk und verschiedene Hausmittel sagen dem saugenden Schädling den Kampf an.
Welchen Schaden richtet der Schädling an?
Durch die rasante Vermehrung und die Schädigung an den Blättern, sterben die Pflanzen verhältnismäßig schnell ab, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die hohe Anzahl der Blattschädlinge setzt der Pflanze ordentlich zu. Das Sterben der Blätter nimmt der Pflanzen eine wichtige Lebensgrundlage. Die Weiße Fliege zu bekämpfen ist zum Schutz deiner Pflanzen daher dringend zu empfehlen.
Welche Pflanzen bevorzugt die kleine Weiße Fliege?
Auch wenn es im Volksmund noch gern „Weiße Kohlfliege“ heißt, so ist das Blattsaugende Insekt im Grunde genommen nicht sonderlich wählerisch. Zierpflanzen sind gleichermaßen betroffen, wie Zimmerpflanzen oder Nutzpflanzen. Die kleine Weiße Fliege bevorzugt ein gewisses Klima, welches möglichst warm und feucht sein sollte. In den warmen Sommermonaten bieten das viele Pflanzen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Es gibt selbstverständlich Pflanzen, die verhältnismäßig oft von der kleinen, weißen Fliege befallen werden:
Nutzpflanzen:
- Tomaten
- Gurken
- Zucchini
- Kürbis
- Paprika
- Bohnen
Zierpflanzen:
- Geranien
- Primeln
- Rhododendron
- Hibiskus
- Fuchsien
Wie kann ich die weiße Fliege bekämpfen?
Je schneller du beginnst, die Weiße Fliege zu bekämpfen, desto höher stehen die Chancen, dass deine Pflanzen das mehr oder weniger unbeschadet überstehen.
Die Faustregel besagt:
- Verhindern von weiteren Eiablagen durch erwachsene Tiere.
- Larven bekämpfen und somit die Fortpflanzung stoppen.
Hierfür schneidest du die Blätter und Stiele, die betroffen sind ab. Entsorge diese am besten in einem Behälter mit Seifenlauge. So kannst du dir sicher sein, dass sich die Larven nicht weiter entwickeln können und somit die Ausbreitung und Fortpflanzung unterbunden wird.
Dir stehen im Weiteren verschiedene Mittel und Methoden zur Auswahl. Setze generell auf umweltfreundliche und natürliche Maßnahmen zum Schutz der Pflanzen- und Tierwelt. Werfen wir einen Blick auf die Möglichkeiten, wie du die kleine Weiße Fliege bekämpfen kannst:
Hausmittel gegen die Weiße Fliege
Hausmittel gegen die Weiße Fliege sind meist einfach und schnell umsetzbar. Um den Schädling den Kampf anzusagen, kannst du auf folgende Methoden zurückgreifen:
- Gelbtafeln und Gelbsticker
Diese mit Leim beschichteten Karten lassen sich aufstellen oder aufhängen. Die Schädlinge werden von der gelben Farbe angelockt und fliegen darauf. Sie bleiben haften und können sich nicht mehr vermehren. Damit dämmst du die Verbreitung sehr gut ein.
- Das Klima verändern
Sind Topfpflanzen betroffen, so stelle diese einfach an einen kühleren und luftigeren Ort. Natürlich nur, wenn es die Pflanze verträgt. Winterharte Gewächse haben den Vorteil, dass mit dem ersten Frost die Weiße Fliege abstirbt. Sie überlebt keine Temperaturen unter Null Grad. - natürliche Spritzmittel herstellen und anwenden
Wenn du keine chemischen Mittel anwenden möchtest, dann stelle natürliche Spritzmittel her, mit denen du die Weiße Fliegen bekämpfen kannst.
- Rapsöl-Wasser
Mische das Öl mit Wasser in einem Verhältnis 1:3. Andere Speiseöle eignen sich selbstverständlich auch. Besprühe die betroffenen Pflanzen damit. Das Öl erstickt die Larven. - Brennnessel oder Basilikum Sud
Lege die Blätter dieser Pflanzen über ein paar Tage in Wasser ein. Mit diesem Sud kannst du deine Pflanze ebenfalls behandeln. - Knoblauch Sud
Schneide ein bis zwei Knoblauchzehen auf und koche diese in einem guten Liter Wasser. Lass das Ganze noch gut eine Stunde ziehen und dann hast du eine weitere, natürliche Waffe gegen den Blattschädling.
Umtopfen und neues Substrat nutzen
Auch wenn du die Larven beseitigt hast und augenscheinlich keine Schädlinge mehr vorhanden sind, ist es ratsam, das Substrat beziehungsweise die Erde auszutauschen. Das funktioniert natürlich nur bei Topfpflanzen. Dann kannst du dir sicher sein, dass keine Eier in der Erde beziehungsweise im Substrat überlebt haben.
Schmierseife zum Einreiben oder Aufsprühen
Fertige eine Mischung aus Schmierseife und Wasser an. Raspel dazu idealerweise die Schmierseife, damit sie sich besser auflöst. Du kannst damit die Pflanze besprühen oder mit einem feuchten Tuch abreiben.
Kohlfliege effektiv bekämpfen
Schädlingsbekämpfung durch Einsatz von Nützlingen
Der Einsatz natürlicher Fressfeinde zählt zu den effektivsten Mitteln, um die Weiße Fliege zu bekämpfen. Du kannst zwar mit der Gelbtafel die erwachsenen Insekten gut fangen. Doch den wahren Schaden richten die Larven an.
Setze die Eier der Schlupfwespe (gibt es in jedem gut sortierten Handel oder auch online) laut Anleitung bei den betroffenen Pflanzen ab. Nach dem Schlüpfen der Wespe beginnt diese die Larven der weißen Fliege auszusaugen. Später legt die Schlupfwespe ihre eigenen Eier in den Larven ab. Der Prozess läuft solang, bis die Schlupfwespe keine Nahrung mehr findet. Mit anderen Worten, bis die Weiße Fliege komplett bekämpft ist.
Fertige Sprühsubstanzen aus dem Handel
Sollte der Befall sehr stark ausgeprägt sein, bieten namhafte Hersteller fertige Mischungen zum Aufsprühen an. Inzwischen gibt es, wie beispielsweise von Substral Naturen Schädlingsbekämpfungsmittel auf biologischer Basis. Sprich, du kannst dieses Mittel getrost bei Obst und Gemüse anwenden. Zudem ist es nicht schädlich für andere Nützlinge.
Wie kann ich die weiße Kohlfliege vorbeugen?
Die einst aus den Subtropen und Tropen stammende Weiße Fliege bevorzugt ein feuchtes und warmes Klima. Pflanzen die ebenfalls unter derartigen Bedingen prächtig gedeihen sind demzufolge anfälliger. Kontrolliere aus diesem Grund deine Pflanzen im Gewächshaus regelmäßig auf einen möglichen Befall.
Des Weiteren gibt es Pflanzen, die mehr oder weniger abschreckend auf die Weiße Fliege wirken. Beispielsweise Basilikum oder Thymian. Pflanze diese Kräuter dazwischen und beuge einem Schädlingsbefall damit vor.
Andere wiederum locken natürliche Fressfeinde an. Dazu zählen Kornblumen, Ringelblumen und Tagetes. Zum Schutz deiner Bohnenpflanze reicht es schon aus, etwas Bohnenkraut zu pflanzen und Lavendel bewahrt deine Rosen vor dem Blattschädling.
Schlusswort
Ein Befall von Schädlingen ist ärgerlich. Wenn du regelmäßig kontrollierst und bei den ersten Anzeichen aktiv wirst, ist es nicht so katastrophal, wie es im ersten Moment erscheint. Der Einsatz von natürlichen Fressfeinden und die Verwendung von Gelbtafeln haben sich erfahrungsgemäß bewährt.