An einigen Tagen im Jahr verwandelt sich die Wohnung in einen Brutkasten. Die hochsommerlichen Temperaturen in den eigenen vier Wänden sind alles andere als angenehm. Am Abend steht die Luft und das einzige was diese herunterkühlen kann, sind Klimaanlagen. Doch welche Modelle und Arten gibt es überhaupt und welche Klimaanlage ist ideal für die Wohnung und welche Klimaanlage ist besser für ein Haus? Wir geben dir hier die wichtigsten Antworten:
Wie funktioniert eine Klimaanlage?
Inhaltsverzeichnis
Prinzipiell arbeiten sämtliche Geräte nach ein und dem selben Prinzip. Die warme Luft aus dem Raum wird angesaugt und mit Hilfe des Kältemittels herunter gekühlt. Am Ende des Prozesses strömt die kühlere Luft zurück in den Raum und die erwärmte wird nach außen abgeben. Bei einem Monoblock läuft der Prozess in nur einem Gerät ab und bei Split Klimaanlagen in zwei voneinander getrennten Einheiten. Dazu im Detail später noch etwas mehr.
Die wichtigsten Komponenten einer Klimaanlage sind:
- Verflüssiger
- Verdichter
- Expansionsventil
- Verdampfer
4 Schritte: So arbeitet deine Klimaanlage
1. Zunächst wird das Kältemittel der Klimaanlage komprimiert. Das geschieht im Verdichter (Kompressor). Das Kältemittel wird dafür vom Verdichter angesaugt. Der Druck nimmt zu.
2. Jetzt presst der Verdichter das Kältemittel in den Verflüssiger (oder auch Kondensator). Das Kältemittel wird dort unter Zunahme von zugeführter Außenluft herunter gekühlt. Während diesen Prozesses gibt das Mittel seine Wärme an die kühlere Luft in der unmittelbaren Umgebung ab. Der Aggregatzustand vom Kältemittel verändert sich nun von gasförmig zu flüssig. Es entsteht das bekannte Kondenswasser.
3. Jetzt gelangt das flüssige Kühlmittel über das wichtige Expansionsventil zum Verdampfer.
4. Das flüssige Kältemittel wird nun im Verdampfer mithilfe der Raumtemperatur verdampft. Um ausreichend warme Luft dafür zur Verfügung zu haben, wird aus der Umgebung (in diesem Fall die warme Luft aus deinem Zimmer) angesaugt. Die Warmluft wird direkt in den Verdampfer geleitet. Parallel dazu wird die kühle Luft direkt in dein Zimmer geblasen.
Kurz und knapp:
Warme Luft wird angesaugt, über einen physikalisch, chemischen Prozess unter Zuhilfenahme von einem Kühlmittel herunter gekühlt und als kalte Luft zurück gegeben. Die warme Abluft wird gesondert nach außen befördert.
Welche Klimaanlagen lohnen sich für die Wohnung und das Haus?
Wer neu baut, sollte im Vorfeld an den Einbau moderner Klimaanlagen denken. Das spart am Ende Kosten und Aufwand. Natürlich kann nachträglich ein mobiles Klimagerät aufgestellt oder auch eine Split Klimaanlage installiert werden. Jedoch lohnt es sich nachweislich, sich vorab zu informieren und möglicher Weise auf komplexere Einheiten zurückzugreifen.
Für eine Wohnung lohnt sich eine mobile Klimaanlage. Split Geräte sind in Mietwohnungen schwieriger einzubauen. Denn hier bedarf es der Genehmigung des Vermieters.
Mobile Klimageräte – Monoblock
Diese Form der Klimaanlage ist ideal für Mietwohnungen. Sie müssen nicht eingebaut werden und können in jedem Zimmer aufgestellt werden. Monoblöcke sind flexibel und haben einen geringeren Wartungsaufwand, als Split Geräte. Sie arbeiten recht zuverlässig, haben allerdings auch ihre kleinen Nachteile. Da du den Abluftschlauch durch das Fenster legen musst, strömt an dieser Stelle nicht selten warme Luft von außen zusätzlich in den Raum zurück. Zudem ist der Betrieb eines Monoblocks recht laut, was insbesondere in der Nacht als störend empfunden wird. Hinzu kommt ein sehr hoher Stromverbrauch.
Split Klimageräte
Was bei einem Monoblock in einem Gerät abläuft, wird bei einer Split Klimaanlage auf zwei Einheiten aufgeteilt. Du hast einen Teil der Klimaanlage in deinem Zimmer und das Gegenstück an der entsprechenden Außenwand. Ein Abluftschlauch wird überflüssig, was den Vorteil mit sich bringt, dass die Fenster geschlossen bleiben. Die Split Klimaanlage wird vorzugsweise von einer Fachfirma eingebaut. Zudem solltest du bedenken, dass sie nur ein Zimmer kühlen kann. Für die anderen Zimmer in deinem Haus oder der Wohnung muss ebenfalls ein eigenständiges Split Klimagerät eingebaut werden. Das sprengt schnell den Kostenrahmen.
Auch die Wartung ist etwas aufwendiger. Viele Hersteller empfehlen das einem Experten zu überlassen. Unter dem Strich arbeitet eine Split Klimaanlage effizienter und schneller als die mobilen Anlagen. Im Eigenheim ist die Investition einer solchen Klimaanlage sicher eine Überlegung wert.
Wärmepumpe als Klimaanlage
Bei Neubauten oder kompletten Sanierungen kannst du dir Gedanken über eine Wärmepumpe machen, die reversibel arbeitet. Sprich, die im Winter Wärme spendet und im Sommer kühlt. Zwar belaufen sich die Anschaffungskosten auf eine nicht zu verachtete Summe. Dafür schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe.
Moderne, energiesparende Häuser sind gut für diese Verwendung geeignet. Denn eine Wärmepumpe als Klimaanlage zu verwenden, setzt eine herausragende Dämmung voraus.
Alternative: mobile Klimaanlage ohne Abluftschlauch
Hierbei handelt es sich nicht um eine Klimaanlage im eigentlichen Sinn, sondern um einen effizienter arbeitenden Ventilator. Die sogenannten Luftkühler sind gern genutzte Alternativen gegenüber mobilen Klimaanlagen oder einer kostenintensiven Split Klimaanlage. Ein Luftkühler arbeitet mit einem integrierten Wassertank, der dafür genutzt wird, um eine zusätzliche Kühlung zu erzielen. Im Hinblick auf Anschaffungskosten, Betriebskosten und Flexibilität ist der Luftkühler eine ansprechende Alternative gegenüber einer Klimaanlage in der Wohnung.
Kann eine Klimaanlage überall eingebaut werden?
Mobile Klimaanlagen kannst du selbstverständlich überall nutzen. Schwieriger wird es bei der Split Klimaanlage. Vor allem wenn du in einer Wohnung zur Miete wohnst. Hier ist das Einverständnis deines Vermieters einzuholen, bevor du eine solche Klimaanlage in deiner Wohnung installieren lässt. In deinen eigenen vier Wänden, sprich im Eigenheim, legt lediglich dein verfügbares Budget die Grenzen fest, welche Art von Klimaanlage sinnvoll ist.
Pflege und Wartung der Klimaanlage
Klimaanlagen sollten regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Einige dieser Schritte kannst du selbstverständlich allein durchführen. Lediglich der Austausch, beziehungsweise das Auffüllen des Kühlmittels nach einem Defekt, ist durch einem Fachmann zu empfehlen.
Kühlmittel besser nur vom Fachmann auffüllen lassen
Das Auffüllen oder Wechseln des Kühlmittels sollte man stets einem Fachmann überlassen. Ob das notwendig wird, ergibt sich meist im Rahmen der Wartung.
Bedenke immer, dass eine gut gewartete Klimaanlage deutlich länger hält!
Quick Check Wartung:
Filter reinigen
Abluftschlauch und Ablaufschlauch säubern und eventuell desinfizieren
Lamellen reinigen
Kondenswasser (je nach Modell) regelmäßig entleeren
Wartung durch Fachfirma jährlich empfohlen
Wechsel oder Auffüllen des Kühlmittels nur von Experten durchführen lassen

Welche Kosten entstehen mit einer Klimaanlage?
Mit dem Kauf allein ist es bei elektrischen Geräten natürlich nicht getan. Da macht die Klimaanlage für deine Wohnung keine Ausnahme. Ein Vergleich verschiedener Modelle lohnt sich vor dem Kauf in jedem Fall. Denn viele lassen sich gern von günstigen Preisen oder Lockangeboten verführen und übersehen am Ende, die horrenden Unterhaltskosten für das Gerät. Diese Kosten fallen für eine Klimaanlage in der Wohnung an:
Anschaffungskosten
Der erste Kostenpunkt ist die Anschaffung selbst. Hier gehen die Preise deutlich auseinander. Das hängt vor allem vom gewünschten Gerät ab. Mobile Monoblöcke sind deutlich günstiger, als Split Klimaanlagen. Die günstigste Variante, um deine Wohnung zu Kühlen sind die modernen Luftkühler, die allerdings nicht mit einer Klimaanlage zu verwechseln sind.
Verbrauchskosten
Die Betriebskosten für eine Klimaanlage sind meist erst auf den zweiten Blick sichtbar. Spätestens jedoch mit der Jahresendabrechnung deines Energieversorgers. Eine Split Klimaanlage kostet zwar in der Anschaffung deutlich mehr, ist allerdings im Hinblick auf die Betriebskosten sparsamer. Zudem arbeitet eine Split Klimaanlage effizienter.
Ein Monoblock ist ein regelrechter Energiefresser. Das liegt vor allem daran, weil der Abluftschlauch durch das Fenster gelegt wird und es nur schwer bis nahezu unmöglich ist, hier eine zuverlässige Abdichtung zu erzielen. Oftmals strömt warme Luft von Außen in das innere der Wohnung zurück und die mobile Klimaanlage muss doppelte Arbeit verrichten.
Der gelegentliche Einsatz eines Luftkühlers ist kostengünstig und energiesparend. Denn ein Abluftschlauch muss nicht verlegt werden.
Vor- und Nachteile
Eine Klimaanlage in der Wohnung verschafft ein angenehmes Raumklima, selbst wenn draußen subtropische Temperaturen herrschen. Klimaanlagen haben gegenüber den Ventilatoren den klaren Vorteil, das sie die Luft durch chemisch, physikalische Prozesse kühlen und nicht einfach nur die heiße Luft herumwirbeln. Zu guter Letzt geben wir dir hier eine Liste mit den Vor- und Nachteilen der Klimaanlage in deiner Wohnung:
Schlusswort
Am Ende ist es eine gesunde Mischung verschiedener Geräte, die deine Wohnung kühlen können. Für Schlafräume empfehlen sich in der Tat die Split Geräte. Sie sind leise und arbeiten verhältnismäßig schnell. Ein mobiler Monoblock hingegen ist praktisch in Küche und Wohnraum. Er kann flexibel genutzt werden und immer dort zum Einsatz kommen, wo du ihn aktuell benötigst. Alternativ empfiehlt sich der Luftkühler, der in kleinen Räumen sehr gute Dienste leistet.