Der erste Zahn hat sich den Weg ans Tageslicht gebahnt und sicher willst du jetzt wissen, wie es um die Zahnpflege bei deinem Baby bestellt ist. Alles was du über das Zähneputzen und die richtige Mundhygiene beim Baby und Kleinkind wissen solltest, erfährst du hier:
Zahnpflege von Anfang an
Inhaltsverzeichnis
Die Mundhygiene beginnt nicht erst mit dem ersten Zahn. Du solltest mit der Einführung der Beikost beginnen, am Abend das Zahnfleisch mit einem weichen, sauberen Tuch abzureiben. Ganz vorsichtig und natürlich nur mit klarem Wasser. Das beseitigt Speisereste und dein Baby gewöhnt sich langsam an das zukünftige Ritual. Du kannst neben einem Tuch auch spezielle Fingerzahnbürsten für Babys verwenden. Das sind kleine Silikonkappen mit weichen Noppen, die du einfach über deinen Finger schiebst. Das empfiehlt sich mit dem Durchbruch des ersten Zahnes auf jeden Fall.
Wer von Anbeginn die Mundhygiene in den täglichen Ablauf integriert, legt einen wichtigen Grundstein für die spätere Zahnpflege. Nur so lernt dein kleiner Sonnenschein von Anfang an, dass die Reinigung des Mundraumes und später dann der Zähne genauso dazu gehört, wie das tägliche Waschen.
Zähne putzen bei Babys – Vom Tuch bis hin zur ersten Zahnbürste
Wie bereits kurz erwähnt, kannst vor dem Zahnen das Zahnfleisch Abends leicht säubern. Nutze dafür aber nur Baumwolltücher, die nicht fusseln. Du legst das Tuch einfach über deinen Finger und wischst vorsichtig einmal am oberen Kiefer entlang und nochmals unten auf dem Kiefer. Zahncreme ist jetzt noch nicht notwendig.
Mit dem Durchbruch des ersten Zahnes ist es nicht zwingend notwendig eine richtige Zahnbürste für das Baby zu kaufen. Damit kannst du dir noch ein wenig Zeit lassen, bis ein paar mehr von den kleinen Beißerchen zu sehen sind. Jetzt ist die erwähnte Fingerzahnbürste ideal. Führende Hersteller wie NUK oder auch Reer haben diese im Sortiment.
Die erste richtige Zahnbürste für den kleinen Erdenbürger sollte weich und mit einem kleinen Bürstenkopf ausgestattet sein. Oftmals haben sie die Form von einem Beißring. So kann das Baby die Zahnbürste selbst halten und spielerisch üben.
Solche speziellen Babyzahnbürsten und auch Fingerzahnbürsten sind in jedem gut sortierten Drogeriemarkt oder selbstverständlich auch online erhältlich. Unter anderen empfehlen sich die Zahnpflege Produkte für dein Baby von NUK oder Jordan Step1.
Wie putzte ich bei einem Baby die Zähne?
Wie du bereits in Erfahrung bringen konntest, beginnt die Mundhygiene nicht erst mit dem ersten Zahn, sondern sondern schon ein wenig früher. Vom Zähneputzen bei einem Baby kannst du erst sprechen, wenn ein Großteil der Milchzähne durchgebrochen ist.
Putze bei deinem Baby mit deutlich weniger Druck und versuche es etwas spielerisch zu gestalten. Es ist vor allem wichtig, dass dein Kind lernt, dass das Zähneputzen einfach dazu gehört.
Du kannst deinem kleinen Engel eine eigne Babyzahnbürste schenken. So kann es sich mit dem Gerät vertraut machen. Dein Baby kann versuchen, die Bewegungen nachzuahmen. Denn wie wir wissen, lernen Kinder in den ersten Wochen und Monaten vor allem durch Nachahmen.
Zahncreme wird erst empfohlen, wenn im Mund tatsächlich Zähne vorhanden sind und das Kind die Pasta und den Schaum ausspucken kann. Achte hier auf entsprechende Produkte, die für die Allerkleinsten geeignet sind. Fluorid ist wichtig zur Vorsorge gegen Karies. Kindern bis zum ersten Lebensjahr wird dies meist in Form von Tabletten zugeführt. Bis zum ersten Geburtstag ist die Verwendung von Kinderzahnpasta mit Fluorid lediglich einmal täglich in der vorgegebenen Menge empfohlen. Ab dem zweiten Geburtstag dann zwei mal täglich.
Zähne putzen auch beim Baby nach der KAI Regel !
K = Kauflächen
A = Außenflächen
I = Innenflächen
Beginne stets mit dem Putzen der Kauflächen. Dort sammelt sich schließlich das Meiste an. Anschließend geht es an die Außenseiten. Viele Kinder lernen, dass sie in einer Backentasche beginnen, dann die Vorderzähne und schließlich die andere Backentasche mit der Zahnbürste besuchen. Zu guter Letzt noch die Innenseite ausbürsten. Fertig!
Eine kleine Sanduhr hilft dabei, die optimale Putzdauer einzuhalten.
Wie oft müssen die Zähne beim Baby geputzt werden?
Anders als bei uns Erwachsenen genügt es einmal täglich die Zähne zu reinigen. Zähne putzen bei einem Baby muss nicht früh und abends geschehen. Ideal ist es vor dem zu Bett gehen. Integriere die Mundhygiene und Zahnpflege des Babys in das abendliche Ritual vor dem Schlafengehen. Um den ersten Geburtstag herum ist es zu empfehlen, auch in den Morgenstunden zu putzen. Ein frisches Mundgefühl zu haben, ist auch für die Kleinsten angenehm.
Info
Einige Experten sagen, dass im Kindergartenalter die Zähne am besten nach jeder Mahlzeit geputzt werden sollten. Hier streiten sich jedoch die Gelehrten und Experten. Wie so oft liegt die beste Entscheidung irgendwo in der Mitte. Wenn du denkst, dass es sinnvoll ist, dann putze eventuell nach dem Mittagessen noch einmal. Fakt ist, werden die Zähne zu oft geputzt, wird der natürliche Schutzmantel der Zähne immer dünner und im schlimmsten Fall stellt sich ein gegenteiliger Prozesse ein und die Zähne werden anfälliger für Karies. In gewisser Weise genügt es, den Mund hin und wieder auszuspülen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle jedoch noch sehr wichtig
Ob dein Kind zwei Jahre oder neun Jahre alt ist. Es wird versuchen mit schnellem Putzen diese tägliche Pflichtaufgabe zu bewältigen. Im Kleinkindalter bist du noch gefordert, nachzuputzen und zu kontrollieren.
Sind die Kinder etwas größer, dann kannst du ab und an sogenannte Plaque Tabletten verwenden. Diese werden nach dem Putzen zerkaut und zeigen mit einem knallig rosa Rand die Stellen an, die noch nicht wirklich sauber sind. Das zeigt deinem Kind sehr deutlich und anschaulich, dass es gründlicher die Zähne putzen muss.
Vorbildfunktion!
Du bist in jeder Hinsicht für deinen Nachwuchs die wichtigste Person überhaupt. Vor allem deine Funktion als Vorbild solltest du niemals unterschätzen. Das gilt auch für die Zahngesundheit und Zahnpflege. Wenn du dies vernachlässigst, wird dein Kind nicht verstehen, weshalb es überhaupt Zähne putzen muss.
Also direkt an dich adressiert: Putze am besten gemeinsam mit deinem Kind gründlich die Zähne!
Der erste Besuch beim Zahnarzt
Es gibt gewiss niemanden, der den jährlichen Kontrollbesuch bei seinem Zahnarzt herbeisehnt. Was sein muss, muss aber sein. Für dein Kind wird es um den zweiten Geburtstag herum ernst, dann steht in der Regel der erste Kontrollbesuch an. Hier wird der Zahnarzt weder bohren, noch eine Wurzelbehandlung in Betracht durchführen. Ganz im Gegenteil: Er wird die leuchtend weißen Zähne loben und dein Kind stolz machen.
Hintergrund eines solchen ersten Besuchs ist es, den kleinen Erdenbürger damit vertraut zu machen, dass ein Arzt in seinen Mund schaut und die Zähne kontrolliert. Viele Eltern gehen selbstverständlich zum selben Zahnarzt den auch sie aufsuchen. Sollte es sich jedoch herausstellen, dass dein Kind eventuell in der Kindergrippe oder im Kindergarten schlechte Erfahrungen mit einer Mundkontrolle gemacht hat, empfiehlt sich ein Zahnarzt, der sich auf Angstpatienten spezialisiert hat. Dieser arbeitet einfühlsamer und noch ruhiger, so dass sich dein Kind geborgen fühlt..
„Vom Jörg der Zahnweh hatte“
Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die Kindern deutlich macht, wie wichtig eine gute Zahnpflege ist. Zum Vorlesen perfekt geeignet, um deinem Kind die Zahnpflege zu erklären.
Elektrische Zahnbürsten für Baby und Kleinkind: Ja oder Nein?
Prinzipiell sind elektrische Zahnbürsten im Hinblick auf die Reinigung und Gründlichkeit um einiges besser, als die klassische Zahnbürste. Das steht ganz außer Frage. Ein Baby ist sicher noch nicht in der Lage mit einer elektrischen Zahnbürste umzugehen. Auch Kleinkinder unter drei Jahren sind im Durchschnitt noch nicht soweit. Aber wie gesagt, im Durchschnitt. Jedes Kind ist einzigartig und individuell. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Kind in der Lage ist mit einer elektrischen Kinderzahnbürste umgehen zu können, dann darf es dies auch tun. Achte darauf, dass es elektrische Zahnbürsten für Kinder sind. Sie haben einen kleineren Bürstenkopf und deutlich weichere Borsten. Auch hier muss nach dem Putzen kontrolliert werden.
Inzwischen gibt es sogar Apps und Bürsten mit Musik, um das Zähneputzen mit noch mehr Spiel und Spaß zu erleben. In wie fern du dich davon beeindrucken lässt, liegt bei dir.
Bedenke jedoch, dass es auch einmal Zeiten geben kann, wo die elektrischen Geräte nicht nutzbar sind. Da ist es dann natürlich sinnvoller, das Kind mit derart vielen Spielereien nicht zu sehr zu verwöhnen.
Auf die Ernährung achten: Zucker ist Gift für Milchzähne
Die richtige Mundhygiene beginnt bereits mit der Ernährung. Zucker ist reinstes Gift für die Zähne! Einige Eltern denken, solang es nur die Milchzähne sind, ist es nicht so schlimm. Leider muss ich dich jetzt enttäuschen. Bereits die Milchzähne haben eine sehr wichtige Funktion, die weit über das Kauen hinausgeht. Sie sind die Platzhalter für die nachfolgenden Schulzähne.
Bedenke, dass Zucker nicht nur in Süßigkeiten zu finden ist, sondern leider in vielen anderen Lebensmitteln auch. Um Karies oder auch Zahnfehlstellungen zu vermeiden, verzichte unbedingt auf zuckerhaltige Getränke und entwöhne dein Kind als erstes von der Nuckelflasche.
Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung kann dein Kind vom ersten Tag an lernen. Halte eine gesunde Balance und erlaube hin und wieder etwas Süßes. Wer seinen Kindern das komplett verbietet, erreicht nicht viel. Lieber weniger, dafür bewusster und somit schonender für die Zähne.
Schlusswort
Die Mundhygiene ist etwas, was dein Kind von Anfang an lernen muss. Dann hat es später keine Probleme mit den Schulzähnen und dem täglichen Zähneputzen: Sei stets ein gutes Vorbild, dann klappt es auch mit der Zahnpflege beim Baby.